Warum sind manche Vorfahren schon im Kindesalter gestorben? Wohin wanderten einige Ahnen aus? Und gibt es noch Verwandte in Übersee? Dass Familienforschung durchaus spannend sein kann, zeigen die Recherchen von Heinrich Landwehr. Seit rund zehn Jahren beschäftigt sich der Vossberger mit der Genealogie, hat gemeinsam mit seiner Schwägerin die 525 Seiten starke Chronik „Ahnen Landwehr – von 1620 bis 2009“ herausgegeben. Derzeit forscht er nach seinen Vorfahren mütterlicherseits.
„Die wichtigsten Bausteine habe ich auch hier bereits zusammen. An einer Stelle komme ich aber nicht weiter“, erzählt Landwehr und blättert in einem dicken Aktenordner. Aus einer Klarsichthülle zieht er den Stammbaum seiner Mutter Maria Anna Czekalla heraus und erläutert das Problem. „Ihre Wurzeln liegen in Schlesien. Da dort durch den Krieg viele Dokumente verloren gegangen sind, konnte ich ihre Vorfahren zunächst nur bis zu meinen Urgroßeltern zurückverfolgen – auch wenn viele Gemeinden in Polen wirklich kooperativ waren und meine Anfragen beantwortet haben“, berichtet der 75-Jährige, der eigens die altdeutsche Schrift sowie Sütterlin gelernt hat, um alte Unterlagen wie Heiratsurkunden lesen zu können.
6 Kommentare
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06.03.15
Hallo!
Ich suche zwar nicht im Ruhrgebiet, aber in Böhmen genauer gesagt im Riesengebirge, und das ist mindestens ebenso spannend. Mein Großvater Vinzenz Rasch fiel am 02.Sep.1914 in Dabrowa Komarow Russland heute Polen. Mein Vater des am 15.Aug.1914 geboren wurde durfte ihn nie kennen lernen. Ich habe Jahre nach seinem Grab gesucht. In der Zwischenzeit ist mir bekannt, dass er auf der Soldatengedenkstätte Boniewo (Fajslawice III).ruht. Da ich durch Freunde erfahren habe, dass diese Gedenkstätte in einen .traurigen Zustand ist, und es keine Einzelgräber oder Namensschilder gibt, werde ich ihn nicht besuchen. Es war ja auch nicht möglich die unzähligen Gefallenen einzeln zu bestatten, sie wurden in riesigen Massengräbern begraben. Es gibt aber in dem Heimatort meiner Eltern ein Denkmal für die im 1.Weltkrieg Gefallenen des Dorfes. Dort entzünden wir jedes Jahr eine Kerze für ihn
Die Sitten den Kindern die Namen der verstorbenen Geschwister zu geben wurden dort auch praktiziert, was natürlich die Suche nach den Ahnen sehr erschwert. Aber es ist auch zu verstehen. Wenn nun mal eine Familie unbedingt einen Vinzenz haben wollte, und zwei Kinder mit diesem Namen verstarben, wurde halt dem dritten Sohn dieser Name gegeben. Manches Mal denke ich, die armen Eltern, von einem meiner Ahnen, es war ein Lehrer aus Lampersdorf wurden von 11 Kindern gerade 4 erwachsen. Drei bekamen schon die Nottaufe, starben also schon bei der Geburt, und ein Sohn starb im Alter von 10 Jahren an Tuberkulose. Von den vier Kindern die erwachsen wurden verstarb eine Tochter im Alter von 29 Jahren an der Geburt ihres 3. Kindes, und eine im Alter von 35 Jahren an der Geburt ihres 6. Kindes. Was Vater und Mutter auch noch erlebten. Also ich bin sehr froh, dass ich in der heutigen Zeit leben darf.
Ein Bruder meines Vaters, Brunner Rasch (gefallen im 2.Weltkrieg ruht in Weeze, was ja in der Gegend von Düsseldorf liegt. Sein Grab und auch das Grab eines Bruders meiner Oma, Gustav Staude welcher in Recogne Bastogne bestattet wurde habe ich schon besucht. Es ist schon eine bewegende Situation auf so einem riesigen Friedhof zu stehen. Diese Anlagen sind wie auch der Futa Pass in Italien auf dem ein zweiter Bruder meines Vaters, Hermann Rasch ruht in einem hervorragenden Zustand. Mir wird dann immer ganz flau im Magen, durch diese Sinnlosigkeit mussten so viele junge Menschen ihr Leben lassen. 17 Jährige, noch Kinder, was mussten diese armen Kerlchen alles aushalten. Hoffentlich muss mein Sohn nicht auch mal so etwas erleben. .
Schöne Grüße Brigitte
06.03.15
Hallo!
Ich suche zwar nicht im Ruhrgebiet, aber in Böhmen genauer gesagt im Riesengebirge, und das ist mindestens ebenso spannend. Mein Großvater Vinzenz Rasch fiel am 02.Sep.1914 in Dabrowa Komarow Russland heute Polen. Mein Vater des am 15.Aug.1914 geboren wurde durfte ihn nie kennen lernen. Ich habe Jahre nach seinem Grab gesucht. In der Zwischenzeit ist mir bekannt, dass er auf der Soldatengedenkstätte Boniewo (Fajslawice III).ruht. Da ich durch Freunde erfahren habe, dass diese Gedenkstätte in einen .traurigen Zustand ist, und es keine Einzelgräber oder Namensschilder gibt, werde ich ihn nicht besuchen. Es war ja auch nicht möglich die unzähligen Gefallenen einzeln zu bestatten, sie wurden in riesigen Massengräbern begraben. Es gibt aber in dem Heimatort meiner Eltern ein Denkmal für die im 1.Weltkrieg Gefallenen des Dorfes. Dort entzünden wir jedes Jahr eine Kerze für ihn
Die Sitten den Kindern die Namen der verstorbenen Geschwister zu geben wurden dort auch praktiziert, was natürlich die Suche nach den Ahnen sehr erschwert. Aber es ist auch zu verstehen. Wenn nun mal eine Familie unbedingt einen Vinzenz haben wollte, und zwei Kinder mit diesem Namen verstarben, wurde halt dem dritten Sohn dieser Name gegeben.
Ein Bruder meines Vaters Brunner Rasch (gefallen im 2.Weltkrieg ruht in Weeze, was ja in der Gegend von Düsseldorf liegt. Sein Grab und auch das Grab eines Bruders meiner Oma, Gustav Staude welcher in Recogne Bastogne bestattet wurde habe ich schon besucht. Es ist schon eine bewegende Situation auf so einem riesigen Friedhof zu stehen. Diese Anlagen sind wie auch der Futa Pass in Italien auf dem ein zweiter Bruder meines Vaters, Hermann Rasch ruht in einem hervorragenden Zustand.
20.02.15
Zu den immer gleichen Vornamen: Das habe ich beim Erfassen von KB immer wieder feststellen können, oft waren auch die gleichen Verwandten oder Bekannten Paten. Sehr ärgerlich in vor allem lutherischen KB im 17. Jh. (Beispiel Burghausen/Hannover), wo oft nur der Name und Vorname des Kindsvaters, aber nicht die Mutter genannt ist! Da weiss man oft nicht zu welcher Familie so ein Wurm gehört.
Für Herrn Landwehr:
Johann CZEKALLA und Ruhrgebiet. Meine Schwiegertochter hier in Frankreich ist 100%tig polnischer Abstammung, obwohl ihre Vorfahren schon seit Beginn des 20. Jhds. als Kumpel in Nordfrankreichs Kohlengebieten lebten. Vorher ist eine Familie eine Zeitlang in Gelsenkirchen gewesen. Sollte Ihr CZEKALLA auch nach Nordfrankreich oder Belgien weitergewandert sein? Es gibt bei Geneanet CZEKALLA in Frankreich, vielleicht mal anfragen.
Gruss aus Frankreich
Colette Llorca
http://www.llorcahome.org
http://gw.geneanet.org/cwelcker
http://gw2.geneanet.org/kbw
20.02.15
Hallo allerseits,
früher waren bei einer christlichen Taufe Paten für das Neugeborene erforderlich. Dabei wurde der Vorname der Täuflinge häufig nach den Vornamen der Paten gewählt. Starb ein Kind wurde die gleiche Person oft zu einer weiteren Patenschaft gebeten und so der Vorname des Paten nochmals verwendet.
20.02.15
hallo Herr Rotter,
meine Familiendatei umfasst viele Familien aus der Gemeinde Zimmern ob Rottweil. Es war hier durchaus üblich, die Namen verstorbener (Klein-) Kinder erneut an nachgeborene Kinder zu vergeben. Möglicherweise deshalb, weil die Familien über die Vornamen definiert waren, da die Nachnamen noch nicht die Rolle spielten, wie heute. Typisch ist hier z.B. der Name Johannes. Hier gibt es vier Vornamensunterschiede: Johannes Evangelist, Johannes Baptist (der Täufer), Johannes Nepomuk und Hans. Diese Vornamen tauchen immer wieder in den gleichen Familien auf.
Dass Vornamen oft um den Geburtstag liegen können, ist ein weiterer Unterschied zur Namensgebung heute.
20.02.15
Hallo,
ich las unter anderem in diesem Beitrag, ziemlich am Beginn, über schon im Kindesalter verstorbene Kinder.
Ich habe bei meinen Vorfahren, beim durchforsten der Matrikeln des Herkunftsortes, speziell in einer Familie festgestellt, daß die selben Eltern, nachdem Kinder bei der Geburt oder nach wenigen Wochen oder Monaten gestorben waren, diese spätere Kinder mit dem selben Vornamen wie die Verstorbenen getauft haben !
Dieses kam allein in dieser Familie bei drei Kindern und je Vorname 2-3 mal vor !
Mich befremdet das etwas, und ich hätte dazu eine Frage : war das in den Familien Eurer Ahnen auch gang und gäbe ?
Mich würden Eure Erfahrungen diesbezüglich interessieren.